Reittherapie

Für wen ist Reittherapie hilfreich?

Die Arbeit mit dem Medium Pferd und das Reiten an sich sprechen Menschen jeden Alters ganzheitlich und über alle Sinne an.

Sie fordert körperlich, emotional, geistig und sozial. Die Beziehung zum Pferd spielt dabei die tragende Rolle, die individuelle und ressourcenorientierte Entwicklungsförderung steht im Mittelpunkt. Reiterliche Fähigkeiten sind dabei eher nebensächlich . 

 

Die Reittherapie ist hilfreich, stabilisiert und unterstützt bei Entwicklungs- und Persönlichkeitsstörungen auf körperlicher, geistiger, emotionaler, kognitiver und sozialer Ebene. Dadurch ist sie für alle Menschen in allen Lebensbereichen empfehlenswert.

 

Verschiedene Krankheitsbilder, z.B. ADHS/ADS, Spastik, Multiple Sklerose, Entwicklungsverzögerungen, Autismus, Down-Syndrom, ganzheitliche Entwicklungsstörung oder ein gestörtes Gleichgewicht können durch die Reittherapie positiv beeinflusst werden.

 

 

Was ist Reittherapie?

Pferde stehen für Kraft, Stärke, Ausdauer und Schönheit. Darüber hinaus sind sie sehr soziale Wesen. Sie haben sich als Fluchttier hoch spezialisierte Wahrnehmungs- und Verhaltensweisen ange-eignet. Deshalb können sie bei ihrem Gegenüber und in der Umgebung sofort emotionale Spannungsfelder wahrnehmen und sich darauf einstellen. Diese Fähigkeit der Pferde, uns unsere innere und äußere Haltung ständig widerzuspiegeln, bietet die einzigartige Möglichkeit der persönlichen Weiterentwicklung, speziell der Förderung von Klienten durch Einsatz des Pferdes als Cotherapeut in der Reittherapie. 

 

Das Pferd nimmt jeden Menschen an wie er ist, unabhängig davon, was er erlebt hat, wie er aussieht, etc. Es reagiert auf Gestik, Stimme, Stimmungssignale und Körperspannung und man kann es durch vordergründige Äußerlichkeiten nicht täuschen.  

 

Durch seinen hohen Aufforderungscharakter gelingt es ihm meist schnell, Abwehrmechanismen zu brechen und durch seine freundliche Art eine beruhigende, motivierende Atmosphäre zu schaffen.

Bereits das Führen des Pferdes stellt eine anspruchsvolle Aufgabe an das Zusammenspiel von Wahrnehmung und Motorik:  Das Pferd wird beispielsweise seinen eigenen Weg gehen wollen wenn das Kind nicht entschlossen genug ist. Die Bewältigung ist nur durch ständiges in Bezug setzen der eigenen Position zu der des Pferdes und eine adäquate Umsetzung (gepaart mit einem gewissen Durchsetzungsvermögen gegenüber dem Pferd) der wahrge-nommenen Informationen in Bewegung möglich.

 

 Auch die Konzentrationsfähigkeit wird durch das Reiten geschult: beispielsweise bereits beim putzen des Therapiepferdes und bei allen Übungen mit und auf dem Therapiepferd. So werden spielerisch die Konzentrationsspannen erhöht.

 

U.a. dadurch können bei Kindern und Jugendlichen mit ADS oder ADHS gute Erfolge erzielt und positive Auswirkungen auf den Alltag festgestellt werden.

 

In der Gangart Schritt (dreidimensionale Bewegung, die dem „gehen“ eines Menschen gleicht) gibt das Pferd dem Menschen Impulse, die Haltungs- und Gleichgewichtsstörungen verbessern und helfen, Verspannungen zu lösen.